Rede zur Vernissage am 11.11.2001

in der Klinik am Bingert von Christel Bode

 

 

Ich möchte heut und hier es wagen,

etwas gereimtes vorzutragen,

um 11.11 Uhr war es soweit,

Beginn der 5. Jahreszeit!

 

Sie macht den Alltag nicht so starr,

wurd´ ich deshalb wohl zum Narr,?

chaotisch und nie ganz „normal“,

ach, was soll´s, mir ist´s egal.

Doch will ich auch in and´ren Zeiten
beschwingt durch alle Tage gleiten,

so male ich mir meine Welt
mit Farbe, die das Herz erhellt.

Die Meinung ist ja weit verbreitet,

ein Künstler arm durch´s Leben schreitet,

doch ist ein Künstler nur so arm

weil die Leute immer spar´n!

 

Trotzdem die Kunst hat ihren Reiz

und sie duldet keinen Geiz,

sie spart niemals an Phantasie,

ob Bild, Gedicht, ob Symphonie,

auch ich kann da nicht wiedersteh´n,

wie sie hier an den Wänden seh´n.

 

 

Leinwand, Bühne oder Buch,

die Kunst ist fast auch wie ein Fluch,

denn wenn es in den Fingern juckt,

oder in den Füßen zuckt,

dann muss ich malen, tanzen, schreiben,

der Haushalt kann dann liegen bleiben,
dafür hab ich einen Mann,
der das auch viel besser kann.

 

Der arme Kerl muss viel ertragen,

weil ich ihn quäl mit 1000 Fragen,

sag – ist die Farbe nicht zu grell

und der Himmel viel zu hell,

fehlt dem Motiv hier nicht der Kick,

hat die Brücke einen Knick,

sind die Wellen nicht zu wild,

na, wie gefällt dir denn mein Bild?

So hört er das nun schon seit Jahren,

- seitdem kämpft er mit grauen Haaren!

 

Malerei und Poesie,

hab ich geschaffen auch für sie,

dass sie ein wenig mitempfinden

und Augenblicke uns verbinden

in einer Zeit die schnell vergeht

und wo so wenig Ruhe zählt

 

Ich hoffe, was sie hier erblicken,

wird sie für lange Zeit erquicken,

dass Ihnen nichts den Tag vermasselt,

auch wenn mal wieder Regen prasselt,

dass trotz Krankheit, Krieg und Tod,

das Leben immer wieder lohnt
darum ist meine Kunst nicht grau,

ich wünsch viel Freude und Helau!

 

 

 Christel Bode